Wenn ihr mich fragt, was mir als Erstes in den Sinn kommt, wenn ich an Stockholm denke, dann ist es leider das fürchterliche Wetter, das wir da im Oktober hatten.
Der Regen kam waagrecht. Mit viel kaltem Wind zeigte sich die schwedische Metropole wahrlich nicht von ihrer besten Seite.
Nichts desto trotz: Wie wir wissen gibt es kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Nachdem wir entsprechend nachgerüstet hatten, stürzten wir uns ins Abenteuer, die schwedische Hauptstadt mit dem besonderen Flair zu erkunden. Und ja, Schweden bietet weit mehr als Ikea und Köttbullar. Wir wurden wirklich nicht enttäuscht.
Ab dem Flughafen Arlanda, den ihr mit vielen Airlines erreichen könnt, kauft ihr am besten ein Ticket der öffentlichen Verkehrsmittel. Dazu gibt es die Stockholm Card, den Travel Pass oder aufladbare Karten, die auf Bussen, Zügen, der Stockholmer U- Bahn Tunnelbanna und den Fähren zwischen den Inseln gelten.
Hier nun meine Highlights für euch:
Vasamuseum, beachte Vasa, nicht Wasa, hat als nichts mit Knäckebrot zu tun, sondern beeindruckt mit einem auf seiner Jungfernfahrt gesunkenen, prunkvollen Schiff.
Das älteste Freilichtmuseum der Welt: Skansen: Bei fast jedem Wetter ein toller Zeitvertreib. In verschiedenen alten Gebäuden wird traditionelles Handwerk vorgeführt, auch eine Glasbläserei gibt es – und die Bullar aus der alten Bäckerei schmecken köstlich.
Das Moderna Museet gefiel mir besonders, vor allem die Pop Art Ausstellung und Andy Warhol Exponate sind in einem einmaligen Ambiente zu bewundern. Auf dem Weg dorthin kommt man an den Open Air Skulpturen vom Nikki de Saint Phalle vorbei.
Mein absolutes Highlight als Astrid Lindgren – Fan ist Junibacken, ein Museum, das ihr voll und ganz gewidmet ist. Es ist ein Magnet für Familien mit Kindern. Aber auch Erwachsene, die im Herzen Kind geblieben sind, genießen diesen ungewöhnlichen Ort. Mit dem Märchenzug geht es durch die magischen Welten von Michel aus Lönneberga, Bullerbü, die Brüder Löwenherz und Ronja Räubertocher. Pipi´s Villa Kunterbunt ist begeh-, bekriech- und bespielbar. Auch ein Mumin – Haus gibt es, dazu viele Zeichnungen aus den Geschichten der schwedischen Kinderliteratur. Ein Muss!
Gamla Stan, die schnuckelige Altstadt, die Stadt zwischen den Brücken in den Schären. Hier findet man nicht nur enge Kopfsteinpflaster- Gassen, alte Häuser, junge Galerien, nette Läden und Restaurants, sondern unter anderem auch das eindrucksvolle Königsschloss, das Rathaus, die deutsche Kirche und Storkyrkan, die Kirche in der Viktoria und Daniel geheiratet haben.
Die Kulinarik: Die „Husmanskost“ bietet Gerichte wie Elch- und anderes Rotwildfleisch, Lachs und immer wieder Kartoffeln. Kartoffeln sind auch Bestandteil eines ganz besonderen schwedischen Gerichtes: Janssons Versuchung.
Man findet in vielen Cafe´s und Restaurants sehr gutes Essen.
Ein netter Stopp für Kaffee und Kuchen oder ein Sandwich ist John Chris Coffee, 29 Drottninggatan, Stockholm. Oder ihr stoppt für ein schnelles Mittagessen am Food Court K52 auf der Kungsgatan.
Leider hat ein ganz besonderer Laden, der nur über eine unscheinbare Tür und Wendeltreppe in den Keller zu erreichen war, seit Mai 2017 geschlossen. Dort tauchte man in eine Rockabilly Welt, ein Sammelsurium an 50er Jahre Klamotten, Interieur, Café und ja, sogar Frisör ein. Schade drum. Es gibt nun nur noch den Onlineshop.
Obwohl die Stadt wirklich viel zu bieten hat, lohnt sich auch ein Ausflug in die Umgebung, z.B. nach Buda zum Wandern durch den Wald und nach Wira Bruk.
Wo wohnen? Außergewöhnlich übernachten kann man am Flughafen im Jumbo Stay Hostel, einer ausgedienten Boing 747, die in ein Hotel umgebaut wurde. Tipp: Die Cockpit Suite buchen. Oder mal auf dem Schiff schlafen? Dann probiert doch The Red Boat Hotel . Wer mehr Lust auf Retro – Chic hat, wählt das Hotel Central by Scandic.
Auf geht´s – buchen, packen, ab nach Stockholm!