Ruhrpott bei Regen: Von römischen Katastrophen zu rostigen Kolossen

Auch der Dienstag wollte nicht so richtig. Eher überhaupt nicht: Starkregenwarnung und kaum geöffnete Museen.

Also: Was tun? Es war Zeit für einen Plan B:

Oberhausen, Pompeji-Ausstellung.

Wenn man schon nicht raus kann, dann eben rein in die Vergangenheit – ins Jahr 79 n. Chr., als der Vesuv die berühmteste Stadt Italiens unter Asche begrub.

Die letzten Tage von Pompeji – so der Titel der immersiven Ausstellung – holt den Untergang in die Babcock-Hallen, ins Obex, und setzt auf gigantische 360°-Projektionen,virtuelle Zeitreisen und eine ordentliche Portion Drama. Alltagsszenen, glühende Lava, Ascheregen – man fühlt sich mittendrin.

Die Ausstellung war überraschend beeindruckend. Besonders die immersive Reise in den Moment des Vesuvausbruchs und die VR-Erlebnisse: Durch die Räume eines Hauses der damaligen Zeit, Streitwagenrennen und Gladiatorenkampf.

Allerdings: Wie in New York bei jeder Attraktion vorher: Pflichtfoto, das man nachher für überteuerte 11,50 Euro kaufen kann. Und auch das Parken kostet noch mal 6 Euro extra (für knapp 1,5 Stunden) , außer man findet um die Ecke einen kostenfreien Parkplatz. Für zwei Erwachsene machte der Eintritt allein schon 45,60 Euro aus. Also nicht ganz billig, aber unterhaltsam.

Zum Glück legte der Regen dann eine Pause ein, und wir nutzten die Gelegenheit für den nächsten Stopp:

Landschaftspark Duisburg-Nord.

Klingt erstmal nach gepflegter Grünanlage, ist aber das komplette Gegenteil: ein stillgelegtes Hüttenwerk, das heute ein gigantisches Freiluft-Industriedenkmal ist. Und erfreulicherweise komplett kostenlos (auch das Parken).

Hier trifft rostige Vergangenheit auf urbane Natur, Rohre auf Birken und Beton auf Kunst.

Und ja, wir sind tatsächlich auf Hochofen 5 gestiegen. Also ich mit Höhenangst nur bis 52 Meter, Daniel auch die letzten beiden Stockwerke, alle 252 Stufen, endlose Stahlgitter, aber ein Panorama, das einem den Atem raubt.

Hollywood fand das übrigens auch beeindruckend: Für „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ verwandelte sich der Landschaftspark in Distrikt 12.

Aber auch Staffeln von Babylon Berlin, Tatort und Schimanski wurden hier gedreht.

Kaffeeglück zum Schluss – Pottschwarz in Mühlheim

Nach Pompeji, Hochofen 5 und einer ordentlichen Portion Industriekultur meldete sich irgendwann ein ganz profanes Bedürfnis: Kaffee.

Auf dem Rückweg Richtung Hösel haben wir in Mülheim das Pottschwarz entdeckt – eine kleine, stylische Rösterei mit Café.

Das Interieur: minimalistisch, viel Holz, Beton und industrieller Charme, der Kaffee stark und der Kuchen gut – das passte perfekt als Ausklang für den Tag.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Hallo &

Herzlich willkommen!

Reisende Badeenten? Wer braucht denn so was? TheDuck.blog! Denn hier verbinde ich meine Leidenschaft des Reisens mit der Sammelleidenschaft von Badeenten. Meist ist Susi Schwimmring mit von der Partie, wenn wir wieder aufbrechen, um abseits der Standardwege neue Länder, Städte und Kulturen zu erkunden. Wenn du dich für Street Art, moderne Kunst, alte Autos, Lost Places und jede Menge Kurioses begeistern kannst, bist du hier goldrichtig.

Meine Sammelenten kannst du auf der Entenseite ansehen.