Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was uns so alles in Turin erwarten würden. Ich war eher zufällig auf dieses Reiseziel gestoßen, auf der Suche nach einem Oldtimer Museum. Tatsächlich befindet sich das größte Automuseum Italiens in der Hauptstadt des Piemont: das MAUTO, Museo Nazionale dell’Automobile.


Das Museum beheimatet eine stattliche Sammlung von 200 Fahrzeugen aus 13 Ländern, die beeindruckend in Szene gesetzt sind.




Die Ausstellungen entwarf der Filmset-Designer François Confino, der bereits das Museo nazionale del cinema in Turin gestaltet hatte. Die Kosten von 33 Millionen Euro übernahmen die Stadt Turin, die Provinz Piemont sowie der italienische Automobilclub.










„Guckloch-Kino“:




Da das MAUTO kein reines Oldtimermuseum ist, sondern sich auch mit Technik und Rennsport beschäftigt, ist es für jeden Auto- und Racing-Fan ein Muss.




Aktuell ist auch eine Ayrton Senna Sonderausstellung zu sehen.



Der Eintritt kostet 15 Euro pro Person.
Nur 800 Meter entfernt stößt man auf ein langes Gebäude, das Lingotto centro commerciale.


Das ehemalige FIAT Produktionsgelände aus dem Jahr 1916, damals größtes Autowerk der Welt, bietet eine einzigartige Attraktion: Eine Testrennstrecke auf dem Dach des Werks.

Giacomo Mattè-Trucco hatte das Gebäude so entworfen, dass alle Produktionsschritte in den Stockwerken von unten nach oben durchgeführt wurden. Über eine gewundene Rampe, ähnlich einer Parkgarage, gelangten die Fahrzeuge bis in den obersten Stock, auf dem Dach schließlich wurden sie getestet, bevor sie in den Verkauf gingen. Eine architektonische Industrie-Sehenswürdigkeit.



Das Werk wurde 1982 geschlossen.
Um den Komplex wieder zu beleben, wurde er von Renzo Piano in ein modernes Kultur-, Tagungs- und Messezentrum mit Konzerthalle, Kino, Hotel und Einkaufszentrum umgebaut.

Selbst ein Hubschrauberlandeplatz durfte nicht fehlen.

Im ebenso von Renzo Piano entworfenen und integrierten Kunstmuseum Pinacoteca Agnelli gibt es einen Aufzug zum Dach, wo man die ehemalige Teststrecke, jetzt Europas größter Dachgarten, begehen kann.
Der Eingang zu Museum und Dach ist zunächst eher unspektakulär:


Dafür überraschen umso mehr: Aussicht, Papageienrufe aus Lautsprechern, Murale und moderne Skulpturen.










Ein Kombiticket für Pinakothek und Rennstrecke kostet aktuell 8 Euro pro Person.
Agnelli war ein FIAT Gesellschafter und leidenschaftlicher Kunstsammler.




Im Cafe Fiat 500 ist die Historie des außergewöhnlichen architektonischen Meisterwerks mit Fotos, Videos und Infotafel dokumentiert.










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