Unsere Woche in Helsingør endete mit der Fährüberfahrt nach Helsingborg, Schweden.




Das erste Ziel der heutigen Etappe war das Jännaholm Car Museum, das nur samstags für gerade mal vier Stunden geöffnet hat. Dorthin ging es in knapp einer Autostunde durch „the middle of nowhere“.


Zum Glück konnten wir die 70 SEK Eintritt pro Person in Euro zahlen, da dort keine Kreditkarten genommen werden. Schwedische Kronen hatten wir keine, in Dänemark sind wir ja völlig bargeldlos durchgekommen. Hier aber akzeptierte man nur Cash oder Swish, eine schwedische BezahlApp, die ein schwedisches Bankkonto voraussetzt.






Der Großteil der Ausstellung zeigt Volvo Oldtimer, aber auch ein paar Fahrzeuge anderer Marken sind zu bestaunen.
Fazit: ganz nett, aber nicht so spektakulär wie die Museen zuvor in Dänemark.

Wir fuhren weiter, durch endlose Wälder. Ab und an tauchten ein paar idyllische rot-weiße Holzhäuser auf , die an Katthulthof & Co erinnerten.
Next Stopp: IKEA Museum in Älmhult.
Dort wurde 1958 die erste Filiale eröffnet, genau an dem Ort, wo jetzt das Museum steht.

Die kurzweilige, multimediale Ausstellung informiert über die Entstehungsgeschichte des Konzerns, die Idee dahinter und über den Mann Ingvar Kamprad.


Ein Denker, ein Tüftler, ein Mensch, ein Visionär, dessen Überzeugung war: „Always togehter. Trust is the key!“ Ein Möbel-Mogul, der am liebsten jeden seiner zigtausenden Mitarbeiter mit einer Umarmung beglückte. Reden begannen mit: „Ich liebe euch alle“.

Andererseits war er ein extremer Sparefroh, der noch mit dem letzten Tropfen Benzin im Tank immer nach der billigste Tanke in der Stadt suchte. Das Geizhalsprinzip war Konzept und kam auch den Kunden zugute: Die Möbel waren preiswert, dafür musste man sie selbst zusammenbauen.








Älmhult scheint auf den ersten Blick auch aus nichts Anderem als Ikea zu bestehen. Ikea Logistik, Ikea Design, Ikea Lager, Ikea Hotel, Ikea Museum… Und am anderen Ende der Stadt natürlich eine moderne Ikea Filiale.




Der Museumseintritt pro Erwachsenem kostet 60 SEK, als Senior (60+) nur 55 SEK, zur großen Freude des mitreisenden Jubilars, der diesen Meilenstein erst kürzlich erreicht hatte. Kinder unter 18 sind frei.
Der letzte Stopp vor unserer Fahrt zur Ferienwohnung in Åhus hätte programmtechnisch konträrer nicht sein können.
Nach gepflegten Oldtimern und cleanem, nordischem Design landeten wir im Wald von Åke Danielsson bei Ryd, nicht ohne uns in endlosen Birkenwäldern bei plötzlich streikendem Navi und ohne Netzabdeckung beinahe verfahren zu haben.

Dieser Åke muss ein verrückter Kerl gewesen sein. Nach anfänglichem Torfabbau in diesem Moor in den 1930er Jahren verdiente er sein Geld lieber als Schrotthändler und lies die ausgeschlachteten Karossen einfach stehen.

1992 zog er dann von der Hütte im Wald für seine letzten acht Jahre ins Altersheim. Dann begann das Gezanke um den Autofriedhof Kyrkö Mosse.





So sah das Ganze in den 1980er Jahren noch aus:

Die einen meinten, die Nachbesitzer sollten sich um die Entsorgung und Sanierung des Bodens kümmern, andere sahen einen kulturhistorischen Wert in den Altautos und nach einigem Hin und Her wurden sie bis 2050 unter Schutz gestellt. Bis dahin sollen die Autos auf natürlichem Wege zerfallen sein.








Um die 150 Autoleichen rotten hier vor sich hin: Ein kurioser Lost Place.

Noch eine gute Stunde Richtung Süden, dann hatten wir unser Ziel für die nächsten 5 Tage erreicht: Åhus.










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