Was passiert, wenn eine hübsche und überaus ehrgeizige Charlotte von Belgien den „ewig Zweiten“, Maximilian, den kleinen Bruder von Kaiser Franz Joseph von Österreich trifft?
Nun, zuerst das Übliche: Verliebt, verlobt, verheiratet.
Maximilian ließ das Schloss Miramare nahe Triest erbauen. Dort lebten die beiden erst mal vier Jahre lang ganz glücklich. Aber das war Charlotte irgendwie nicht genug.
Dann wurde der Job als Kaiser von Mexiko frei. Freilich nicht einfach so, Napoleon III bot Maximilian die Stelle nach seinem Interventionskrieg an und zog sich dann zurück.
Zuerst fand Charlotte toll, endlich auch Kaiserin zu sein.
Blöd war nur, dass die Mexikaner das nicht so toll fanden. Es herrschten Bürgerkrieg ähnliche Zustände. Wie unbequem.
Charlotte reiste nach Europa, um die Mächte um Unterstützung zu bitten. Bei einer Papstaudienz erlitt sie einen Nervenzusammenbruch.
Derweil wurde Maximilian von den Mexikanern entmachtet und hingerichtet.
Das war ihr zu viel, Charlotte wurde wahnsinnig. Sie lebte noch einige Zeit im Schloss Miramare, wurde dann von der Familie zurück nach Belgien geholt.
Angeblich irrt ihr Geist heute noch durch den Schlossgarten und ruft nach Maximilian.




Ich habe angestrengt gelauscht, aber nichts gehört, ausser dem Gebrabbel der Kreuzfahrttouristen der Seven Seas, die mit mehreren Bussen angereist waren und dann grüppchenweise durch Schloss und Park geschleust wurden.
Warum ist denn alle Welt so verrückt nach diesem Schloß?

Es ist tatsächlich recht ansprechend, der Schlossgarten eine Pracht, aber, wie Hilton, der Chef der gleichnamigen Hotelkette, auf seinen Erfolg angesprochen, zu sagen pflegte:
„Was zählt ist: erstens, die Lage. Zweitens, die Lage. Drittens, die Lage.“
William Baron Hilton







Eine ebenfalls besondere Lage hat das Gelände des Porto Vecchio, des alten Hafens von Triest.
Man glaubt es kaum, dass das riesiges Gelände vor sich hin verfällt, direkt am Meer, an der Molo 0.








Zwischen vor sich hin witternden Gerippen ehemaliger, prachtvoller Hafengebäude stehen ein paar moderne, grau- schwarze Messehallen.

Porto Vivo wird er jetzt genannt, der alte Hafen, der nach und nach mit unterschiedlichen Projekten neu belebt werden soll.
