Triest wird nicht etwa deshalb so genannt, weil das typische, deftige Essen von gebratenem und gekochtem Schwein, Kutteln, Würsten und Gulasch mit „Crauti“, also Sauerkraut, Bohnen und Knödeln oder Polenta bis zu frittiertem Fisch der Bevölkerung und ihren Gästen massive Blähungen verursacht.

Nein, Triest hat gleich vier „echte“ Winde zu bieten: Nämlich die Bora, den Libeccio, den Scirocco und den Mistral. Am launigsten sind die Fallwinde, die „helle“ und die „dunkle“ Bora, die extreme Wetterveränderungen bringen, die empfindliche Gemüter, so sagt man, ganz schön belasten können.




Auch hier finden wir wieder eine Parallele zu Wien: Da geht auch immer der Wind, aber ein konstanter.
Der Autor Veit Heinichen hat das Buch „Triest – Stadt der Winde“ geschrieben. Gemeinsam mit Ami Scabar macht er sich darin auf eine literarisch – kulinarische Stadtentdeckung, als Hommage an seine Wahlheimat.
Außerdem hat er mehrere Krimis herausgebracht, die hier und im Karst spielen. Sein Protagonist Commissario Laurenti besucht gern die Gran Malabar an der Piazza San Giovanni, wo der Schriftsteller auf Fotos verewigt ist.




Für alle, die sich näher mit dem Phänomen des launischen Fallwindes beschäftigen wollen, gibt es das Boramuseum. Man muss allerdings einige Tage vorher anfragen, um es besuchen zu können.
„Die Bora ist ein Fallwind, der von den julischen Alpen kommt und in Richtung Adria zieht. In Triest spürt man sie besonders stark. Die Bora entsteht durch einen großen Luftdruck- und Temperaturunterschied, also wenn sich im Osten Europas ein Hochdruckgebiet und über Mittelitalien ein Gebiet mit niedrigem Luftdruck gebildet hat. Kalte Luftmassen von den Bergen stürzen dann herab auf das warme Meer, es entstehen – besonders im Winter – orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von über 150 Stundenkilometern.“
https://www.deutschlandfunk.de/die-bora-von-triest-stadt-der-winde-100.html
