Nachdem die beiden Enten von Schwarzenbach an der Saale nach Dresden weiter gereist waren, erkundeten sie zunächst das Umland.
Susi und Marilyn besichtigten in Radebeul gleich zwei Museen, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können: Das Karl May Museum und das Lügenmuseum.
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Das Karl May Museum beherbergt sowohl die Innen- und somit Wohnräume des legendären Schriftstellers mit interessanten Fakten über seine nicht immer lautere Vergangenheit,
als auch eine große Ausstellung über die Indianer Nordamerikas in der Villa Bärenfett.
Es werden Gruppenführungen angeboten, für Kinder gibt es einen Spielplatz, das Goldwaschbecken und die Gastronomie Sam‘s BBQ. Gegenüber der Villa befindet sich ein Park, der Karl May Hain mit dem Silbersee und einem weiteren großen Spielgelände.
Im Lügenmuseum erwartete sie eine Faszination der ganz anderen Art.
Der gebürtige Erfurter Reinhard Zabka entwickelte seine zeitgenössische Kunst aus Protest gegen das bürgerliche Leben der DDR und wurde von den Behörden entsprechend unterdrückt. Nach wiederholten Ablehnungen für Ausstellungsgenehmigungen durch die Kunstaufsicht begann Zabka seine Werke zu zersägen, expressiv neu zu arrangieren und zu collagieren, um ihnen so die offensichtliche Bedeutungsebene zu nehmen.
Die Historie für den Besucher beschreibt eine fiktive Ahnengalerie aus dem Jahr 1884 mit einer Emma von Hohenbüssow, der vorgeblichen Urenkelin von Baron Münchhausen. 1990, nach der Wende, erklärte Reinhard Zabka sein Atelier zum Museum.
Der Künstler kredenzt zunächst einen Lügentee, präsentiert ein Sammelsurium an Eindrücken und Installationen, wie den Originalton des Untergangs der Titanic 20 Minuten danach,
ein Loch aus Mozarts Flöte, aber auch jede Menge politkritisches Material, das die ehemalige DDR – im Gegensatz zum DDR Museum – sehr provokativ und kritisch, ja teils sarkastisch darstellt und einen hier mit den bekannten alternativen Fakten konfrontiert.
Die Enten entdeckten durch Zufall Altkötzschenbroda. Sie dachten, das wäre ein eigenes Örtchen, so idyllisch und nett, aber weit gefehlt: Altkötzschenbroda ist ein Straßenangerdorf innerhalb der Stadt Radebeul und – das freute Susi besonders: fränkischen Ursprungs.
Weiter ging’s entlang der Elbe durch idyllische Weinberge in die für sein Porzellan weltbekannte Stadt Meißen. Hier erforschten die beiden die historische Altstadt, erklommen der Hügel zur Albrechtsburg, dem ältesten Schloß Deutschlands und gleich daneben, dem eindrucksvollen Dom.